Arcangelo Corelli: Sonata à quattro für Trompete, zwei Violinen und basso continuo


00:00 adagio

00:59 allegro

02:22 grave

04:12 allegretto

04:56 allegro


Im Vorfeld dieser Aufnahme sprach ich viel mit unserer Konzertmeisterin, Isabel Schau, über die Möglichkeiten und auch die Notwendigkeit von Verzierungen bei dieser Musik. Wir tauschten uns über die Natur von Verzierungen aus – auch wie sie Dissonanzen hervorheben können – und Isabel machte viele Vorschläge für alle Stimmen. So kann, zum Beispiel, ein kleiner Triller auf dem vierten Ton (e”) der Melodie am Anfang des zweiten Satzes auf der Hauptnote beginnen und die Melodie verzieren, ohne auf die dissonante None zur Bassstimme zu verzichten. Während der Vorbereitung fand ich diesen Artikel, der einen zeitgenössischen Umgang mit Verzierungen bei Corellis Musik gut beschreibt.

Über die Entstehung von Corellis sonate à quatro herrscht viel Unklarheit. Es existieren schon seit dem 18. Jahrhundert Ausgaben für Trompete, aber auch für die gleiche Stimme auf der Oboe. Mir scheint diese Stimme sehr typisch für die Trompete und ich wüsste nicht, warum jemand in dieser Zeit bei einem Stück für Oboe fast nur die Naturtonreihe benutzt hätte.

Das Werk wird meistens gelistet als “WoO 4”, also ausserhalb der Werke, die Corelli unter seinem eigenen Namen veröffentlicht hat. Es gibt mehrere solcher Werke, aber wenige sind wirklich nachweislich von Corelli. Mit anderen Worten, es kann gut sein, dass dieses Stück gar nicht von Corelli ist. Sicher ist, dass es 1704 vom Londoner Verleger John Walsh veröffentlich wurde.

es spielen:

Violine I: Isabel Schau

Violine II: Daniela Gubatz

Violoncello: Patrick Sepec

Theorbe: Pedro Alcácar Doria

Orgel: Arno Schneider